Sami K. Solanki gewinnt Medaille für herausragende Wissenschaftler

Prestigeträchtiger Preis für seine Leistungen auf dem Gebiet der Solar-terrestrischen Physik wird an Sami K. Solanki überreicht.

8. Juni 2016

Das „Scientific Committee on Solar-Terrestrial Physics” (SCOSTEP) ist ein internationales Komitee zur Initiierung von Projekten und Programmen, die sowohl regionale Grenzen als auch solche zwischen wissenschaftlichen Disziplinen überspannen. Im zweijährigen Rhythmus verleiht es den „Distinguished Scientist Award“ an bedeutende Wissenschaftler die sich durch herausragende Leistungen auf dem Gebiet der Solar-terrestrischen Physik auszeichnen. Heuer wurde Sami Solanki, Direktor am Max-Planck-Institut für Sonnensystemforschung (MPS) in Göttingen, einstimmig als der Empfänger dieses Preises ausgewählt. Dafür ausschlaggebend waren  seine Erfolge in der Erforschung des Einflusses der Sonne auf das Erdklima. Die Medaille wurde ihm am 6. Juni im Rahmen des VarSITI General Symposium in Bulgarien überreicht.

Das Erdklima und seine Veränderung verstehen und modellieren zu können ist von größter Bedeutung für die Menschheit. Für eine verlässliche Vorhersage von Klimaveränderungen ist es aber notwendig, auch den Einfluss der Sonne einzuschätzen. Seit langem weiß man, dass sich die Aktivität der Sonne, die sich unter anderen in der Anzahl der sichtbaren Sonnenflecken zeigt, verändert. Auch die zur Erde ausgesandte Strahlungsmenge ist auf verschiedenen Zeitskalen variabel, die Mechanismen die hinter diesen Veränderungen stehen, waren jedoch lange Zeit unbekannt. Viele Aspekte der Arbeit von Sami Solanki trugen dazu bei, den Antworten auf diese Fragen näher zu kommen.


Als ausschlaggebend für die Verleihung des Preises nannte das Komitee unter anderem die Entwicklung von Modellen mit deren Hilfe bewiesen werden konnte, dass das Magnetfeld an der Sonnenoberfläche der Ursprung für die langfristigen Variationen in der Strahlungsstärke ist. Die von Solanki entwickelten Modelle sind als einzige in der Lage, die beobachteten Veränderungen in der Sonnenstrahlung während der letzten drei Aktivitätsminima zu beschreiben, also auch während des letzten, außergewöhnlich tiefen Minimums im Jahr 2008. Auch Solankis Arbeit zur Rekonstruktion der solaren Aktivität in historischen und prähistorischen Zeiten wird durch die Verleihung des Distinguished Scientist Award gewürdigt. Dank seiner Arbeit konnte erstmals die frühere Aktivität der Sonne aus auf der Erde gemessenen Radionukliden abgeleitet werden.


Neben seinen wissenschaftlichen Leistungen war das Komitee auch von Solankis umfassenden Publikationsliste, seinem Engagement in der Lehre, seinem Einsatz für Nachwuchswissenschaftler und von seiner Beteiligung an zahlreichen Weltraummissionen beeindruckt. Solanki hat im Lauf seiner Karriere bisher 400 Artikel in referierten wissenschaftlichen Fachzeitschriften publiziert. Er gründete die International Max Planck Research School (IMPRS) for Solar System Science, deren Sprecher er auch weiterhin ist. 157 Doktoranden und Doktorandinnen haben im Rahmen dieses Ausbildungsprogramms  bereits graduiert.


Vor kurzem erhielt Solanki einen mit 2,5 Millionen Euro dotierten Grant des European Research Council für das Forschungsprojekt "Das Solare Magnetfeld und sein Einfluss auf die solare Variabilität und Aktivität". Im Rahmen dieses Projekt sollen noch weitere Fragen zur Variabilität der Sonne, vor allem zum Einfluss der kleinskaligen Magnetfelder,  geklärt werden.  

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