Erfolgreicher Start für InSight
Die Landeeinheit erreicht Ende November den Mars, um erstmals seinen inneren Aufbau zu erforschen.
Die NASA-Raumsonde InSight ist erfolgreich gestartet. Heute um 13.05 Uhr (MESZ) hob die Sonde an Bord einer Rakete des Typs Atlas V 401 von der Vandenberg Air Force Base in Kalifornien ab. Ziel von InSight ist der Mars. Am 26. November dieses Jahres soll die Landeeinheit auf dem roten Planeten aufsetzen. Zu der wissenschaftlichen Ausrüstung von InSight zählt das Seismometer SEIS, zu dem Forscher des Max-Planck-Instituts für Sonnensystemforschung (MPS) beigetragen haben. Das Lageregelungssystem vom MPS sorgt dafür, dass sich das Instrument auf der Marsoberfläche exakt waagerecht ausrichtet und schafft so die Grundvoraussetzung für hochpräzise Messungen.
SEIS wird das erste Seismometer sein, das mit direktem Kontakt zu Marsoberfläche betrieben wird. Die Vorgängerinstrumente, die im Rahmen der Marsmissionen Viking 1 und Viking 2 in den 70er Jahren Daten sammelten, waren fest mit ihrer jeweiligen Landeeinheit verbunden. Sie registrierten deshalb in erster Linie Vibrationen der Landeeinheit, die auf den Wind zurückzuführen waren. SEIS wird zum ersten Mal aussagekräftige, seismologische Daten liefern.
Diesen Daten wollen Forscher vor allem Informationen über den inneren Aufbau unseres Nachbarplaneten entnehmen. Zwar dürfte der Mars ähnlich wie die Erde eine zwiebelartige Schichtstruktur aus eisenreichem Kern, silikathaltigem Mantel und äußerer Kruste aufweisen. Die genaue Dicke und Beschaffenheit dieser Schichten ist jedoch noch völlig unklar.
Neben dem Seismometer SEIS trägt InSight das Instrumentenpaket HP3 an Bord, das den Wärmehaushalt des Mars untersuchen soll. Das Experiment RISE bestimmt die exakte Lage der Rotationsachse des Planeten. Die Daten aller drei Instrumenten werden Rückschlüsse auf das Innere des Mars erlauben.
InSight ist eine Mission der amerikanischen Weltraumagentur NASA. Die Mission wird vom Jet Propulsion Laboratory (JPL) geleitet. Die Landeeinheit wurde von Lockheed Martin Space gebaut. Zahlreiche europäische Partner sind mit Beiträgen zu den wissenschaftlichen Instrumenten an InSight beteiligt. Weitere Partner sind das Institut de Physique du Globe de Paris (IPGP, Frankreich), die Eidgenössische Technische Hochschule (ETH, Schweiz), das Max-Planck-Institut für Sonnensystemforschung (MPS, Deutschland) und das Imperial College (Großbritannien). Das Instrumentenpaket HP3 wurde unter Leitung des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) entwickelt und gebaut. Das Experiment RISE wird vom JPL geleitet.