Astronomietag und „kleine“ Mondfinsternis
Planetarium, Vorträge, Führungen und eine partielle Mondfinsternis: Am Samstag, 28. Oktober 2023, gibt es am Nordcampus ab 15 Uhr ein volles Programm.
Ein besonderes Himmelsereignis zeigt sich großen und kleinen Nachtschwärmern am 28. Oktober 2023, dem letzten Samstag der Herbstferien: Am Abend wird eine partielle Mondfinsternis über Deutschland zu sehen sein. Am selben Tag laden deutschlandweit Sternwarten, Planetarien und Forschungseinrichtungen zum jährlichen Astronomietag ein. Am Nordcampus in Göttingen bieten das Max-Planck-Institut für Sonnensystemforschung (MPS), das Institut für Astrophysik und Geophysik der Universität Göttingen (IAG) und der Förderkreis Planetarium Göttingen (FPG) an diesem Tag Shows im mobilen Planetarium, Vorträge, Führungen und Live-Beobachtungen der Mondfinsternis mit Teleskopen an. Einige Programmpunkte sind speziell für Kinder geeignet.
Zugegeben, die bevorstehende partielle Mondfinsternis kommt eher im Mini-Format daher: Maximal sechs Prozent des Mondes wird der Kernschatten der Erde verdunkeln. Bei gutem Wetter lässt sich das Himmelsereignis dennoch eindrucksvoll mit Teleskopen von der Beobachtungsplattform des IAG verfolgen. Um 21.35 Uhr tritt der Mond in den Kernschatten der Erde ein; um 22.14 Uhr wird der Höhepunkt der Finsternis erreicht. Und bereits vorher ab 20 Uhr sind Saturn und Jupiter am Herbsthimmel zu sehen. Für Besucher*innen ist die Plattform ab 20 Uhr zugänglich. Bitte beachten Sie, dass der Einlass nur zur vollen Stunde um 20 und 21 Uhr erfolgt.
Für jüngere Besucher*innen, die die Mondfinsternis nicht live miterleben können, gibt es bereits am Nachmittag jede Menge zu entdecken. Um 15 Uhr beginnt der Astronomietag mit der Planetariumsshow „Polaris – das Rätsel der Polarnacht“. Darin erkunden der Pinguin James und der Eisbär Vladimir gemeinsam die unterschiedlichen Polarnächte an Nord- und Südpol und erleben eine spannende Reise um die Erde, zum Mars und zum Saturn. Im Anschluss um 16 Uhr dreht sich im Auditorium des MPS alles um Meteoriten. Im Kindervortrag „Meteoriten – Geheimnisvolle Boten aus dem All“ erklärt Prof. Dr. Thorsten Kleine vom MPS, wie sich kosmische Brocken aus dem All ihren Weg zur Erde bahnen und was sie über unser Sonnensystem verraten. Mit im Gepäck hat der Forscher echte Meteoriten, die im Anschluss an den Vortrag bestaunt und angefasst werden dürfen.
Am frühen Abend stehen zwei weitere Planetariumsshows auf dem Programm. Die Show „Unser Universum“ bietet um 17 Uhr einen Streifzug durch das Universum von unserer unmittelbaren kosmischen Nachbarschaft bis hin zu fernen Galaxien. Dabei kommen auch aktuelle Forschungsthemen und -projekte aus Göttingen zur Sprache. Um 18 Uhr geht es unter dem Titel „Zeitreise – vom Urknall bis zum Menschen“ darum, wie die Milchstraße und unser Sonnensystem zu den Orten wurden, die wir heute kennen.
Bevor es am späteren Abend zu den Live-Beobachtungen des Mondes geht, ist noch genug Zeit, sich mit dem Mond als Forschungsobjekt zu beschäftigen. In seinem Vortrag „54 Jahre nach der ersten Mondlandung: Wie gut verstehen wir die Entstehung des Mondes?“ geht Prof. Dr. Thorsten Kleine dem Werdegang unseres Begleiters im All nach. Wie kam es zu der heute gängigen Theorie vom riesigen Einschlag eines marsgroßen Körpers, der den Mond erschuf? Und sind auch andere Szenarien denkbar?
Im Anschluss besteht die Möglichkeit, im Rahmen einer Institutsführung auch hinter die Kulissen des MPS zu schauen. Der etwa einstündige Rundgang informiert über aktuelle und künftige Projekte des Instituts und führt zu Laboren, Reinräumen und Testanlagen.
Alle Programmpunkte des Astronomietages sind kostenlos. Wegen des begrenzten Platzes im mobilen Planetarium und entlang des Führungsrundweges, ist für die Planetariumsshows und für die Führung eine Anmeldung erforderlich. Die Vorträge und die Live-Beobachtungen können ohne Anmeldung besucht werden.
Es werden Speisen und Getränke angeboten.