Solar Orbiter erfolgreich gestartet
In den nächsten Jahren wird die ESA-Raumsonde die Sonne aus einer völlig neuen Perspektive untersuchen.
Die Raumsonde Solar Orbiter ist erfolgreich auf ihre Reise zur Sonne gestartet. Um 5.03 Uhr mitteleuropäischer Zeit hob die Sonde heute an Bord einer Atlas V 411-Rakete vom Kennedy Space Center in Cape Canaveral (USA) ab. Etwas mehr als eine Stunde später gegen 6.25 Uhr kam dann das entscheidende Signal: Die beiden Solarpanels wurden erfolgreich ausgeklappt; die Expedition zum Sonnenfeuer hat begonnen. Im Laufe der nächsten sieben Jahre wird Solar Orbiter den bisher umfassendsten Blick auf unser Zentralgestirn werfen und unter anderem erstmals auf die Pole der Sonne blicken. Das Max-Planck-Institut für Sonnensystemforschung (MPS) hat Hardware zu vier der zehn wissenschaftlichen Instrumente an Bord von Solar Orbiter beigetragen.
In den nächsten Monaten werden alle Instrumente von Solar Orbiter nach und nach in Betrieb genommen. Bis erste wissenschaftliche Daten mit MPS-Beteiligung vorliegen, wird es jedoch noch bis zum Winter nächsten Jahres dauern. Erst dann kommt Solar Orbiter in seiner designierten Umlaufbahn um die Sonne an und wird sich unserem Stern alle 168 Tage auf nur etwa 42 Millionen Kilometer annähern. Das ist nur knapp mehr als ein Viertel des Abstandes zwischen Sonne und Erde. Zudem wird die Sonde den Schwung aus Vorbeiflügen an der Venus nutzen, um Schritt für Schritt die Bahnebene der Erde zu verlassen. Das Zusammenspiel aus völlig neuer Flugbahn und leistungsstarker Instrumentierung ermöglicht der Sonde so einen einzigartigen Blick auf die Sonne – von den Plasmaströmen tief in ihrem Innern über die Magnetfelder an ihrer Oberfläche bis zu den Vorgängen in ihrer heißen Atmosphäre und dem Sonnenwind.
Solar Orbiter ist eine ESA-Mission mit starker Beteiligung der NASA. Hauptauftragnehmer ist Airbus Defence and Space in Stevenage (Großbritannien).