Sunrise III ist bereit für den Start

Stratosphärenwinde und Wetterlage am Boden entscheiden nun, wann das ballongetragene Sonnenobservatorium zu seinem Forschungsflug abheben kann.

21. Mai 2024

Das ballongetragene Sonnenobservatorium Sunrise III hat die letzte Hürde vor dem Start genommen. Die Tests auf der Ballon- und Raketenbasis Esrange Space Center nahe des Polarkreises haben bestätigt, dass alle Instrumente und Systeme wie erwartet funktionieren und reibungslos zusammenarbeiten. Von einem Kranfahrzeug getragen, verließ das sieben Meter hohe Observatorium dafür zum ersten Mal in der aktuellen Kampagne die große Halle am Rande des Startfeldes, in der das Sunrise III-Team unter Leitung des Max-Planck-Instituts für Sonnensystemforschung (MPS) seit April den Stratosphärenflug vorbereitet. Aus einer Höhe von mehr als 35 Kilometern soll Sunrise III auf die Sonne schauen und so einzigartige Messdaten einfangen.

Wann der Start genau stattfinden wird, bleibt trotz der erfolgreich absolvierten Tests zunächst offen. Noch haben sich die stratosphärischen Winde, die in diesen Breiten im Sommer verlässlich westwärts wehen und das Sonnenobservatorium während seines mehrtägigen Flugs bis nach Kanada tragen sollen, nicht aufgebaut. Aktuelle Vorhersagen zufolge werden die Winde Ende Mai auffrischen. Danach entscheidet das Wetter am Boden über den genauen Starttag.

Über die Mission

Das ballongetragene Sonnenobservatorium Sunrise III ist eine Mission des Max-Planck-Instituts für Sonnensystemforschung (MPS, Deutschland). Sunrise III blickt mit Hilfe eines 1-Meter-Teleskops, dreier wissenschaftlicher Instrumente und eines Systems zur Bildstabilisierung aus der Stratosphäre auf die Sonne. Maßgeblich Mitwirkende an der Mission sind das Applied Physics Laboratory der Johns Hopkins Universität (APL, USA), ein spanisches Konsortium, das National Astronomical Observatory of Japan (NAOJ, Japan), und das Institut für Sonnenphysik (KIS, Deutschland). Das spanische Konsortium wird geleitet vom Instituto de Astrofísica de Andalucía (IAA, Spanien) und besteht zudem aus dem Instituto Nacional de Técnica Aeroespacial (INTA), der Universitat de València (UV), der Universidad Politécnica de Madrid (UPM) und dem Instituto de Astrofísica de Canarias (IAC). Weitere Partner sind das Wallop’s Flight Facility Balloon Program Office (WFF-BPO) der NASA und die Swedish Space Corporation (SSC).

Sunrise III wird unterstützt von der Max-Planck-Förderstiftung, der NASA im Rahmen der Grants #80NSSC18K0934 und #80NSSC24M0024 ("Heliophysics Low Cost Access to Space"-Programm) sowie dem ISAS/JAXA Small Mission-of-Opportunity-Programm und JSPS KAKENHI JP18H05234. Die spanischen Beiträge wurden vom spanischen MCIN/AEI im Rahmen der Projekte RTI2018-096886-B-C5 und PID2021-125325OB-C5 sowie von "Center of Excellence Severo Ochoa"-Preisen an das IAA-CSIC (SEV-2017-0709, CEX2021-001131-S) finanziert, die alle von den europäischen REDEF-Fonds "A way of making Europe" kofinanziert wurden.

 

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